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The normative power of the de facto

Potsdam

Die Errichtung eines neuen Schulcampus im Naturschutzgebiet versetzt den Stadtteil in Unruhe, hängen die Waldstädter und Waldstädterinnen doch an ihrem Stück Natur vor der Haustür. Der Standpunkt der Alternativlosigkeit, mit der von Seiten der Stadt die Lösung präsentiert wird, dringt bei den Anwohnern nicht durch und eine Bürgerinitiative versucht sich im Widerstand.

Eine im Rahmen eines studentischen Projekts entstandene Arbeit stellt einen Gegenvorschlag zum laufenden Bebauungsplanverfahren der Stadt Potsdam für den Schulcampus im südlichen Waldgebiet zur Diskussion: Im alternativen Entwurf entsteht der Schulcampus, zusammen mit den bestehenden Angeboten und großzügigen öffentlichen Räumen, auf der Fläche des jetzigen Waldstadt-Centers. Der Gegenvorschlag zeigt mehr als eine bauliche Planänderung. Aus einer Untersuchung zur Identität, Historie und Gegenwart des Stadtteils ist mit ihr eine Diskussionsgrundlage zur behutsamen Entwicklung des einzigartigen Stadtteils im Wald entstanden.

Der Blick auf das Waldstadt-Center zeigt noch mehr: die über einen langen Zeitraum gewachsene Alternativlosigkeit durch ausgebliebene Stadtplanung, die sich materiell in der Architektur der Waldstadt verfestigt hat. Das ohne Rücksicht auf den öffentlichen Raum entstandene Waldstadt-Center ist seit seiner Entstehung immer wieder Gegenstand von Spekulationen. Die Arbeit möchte dazu beitragen, den Austausch der Anwohner*innen über Ihre Bedarfe anihren Stadtteil anzuregen.

Die Beschäftigung mit der Potsdamer Waldstadt entstand aus der Motivation heraus, mehr über die späte DDR Zeit und den Verlauf der Deutschen Einheit zu lernen. Dabei fiel die Auswahl deshalb auf Waldstadt , weil diesem Stadtteil etwas sehr charakteristisches anhaftet, das sich Außenstehenden erst auf den zweiten Blick offenbart. Die Arbeit versucht diesen zweiten Blick zu unternehmen.

Schnell brachte die historische Recherche hervor, dass Waldstadt II mit Fokus auf den Walderhalt angelegt wurde: Im Zuge der Planung entstand ein Baumerhaltungsplan, für den prägnante Baumgruppen des bestehenden Waldes der Ravensberge eingemessen wurden. In Folge wurde nur gerodet, wo es zur Errichtung der Plattenbau Kranstraßen zwingend notwendig war. So konnte ein einzigartiges Ensemble aus Architektur und Natur entstehen: ein Stadtteil gebaut in den Wald

Aus der Auseinandersetzung mit dem Stadtteil, seiner Geschichte und Gegenwart, ist ein Gegenvorschlag zur Schulstandortplanung im Südlichen Waldgebiet entstanden. Um den Waldbestand und die Ortsidentität zu wahren, sieht das Projekt vor, den Schulbau auf der Fläche des, 1992 errichteten, Waldstadt-Centers im Zentrum des Stadtteils baulich zu fassen und im gleichen Zug das Stadtteilzentrum durch dieHerstellung neuer öffentlicher Räume städtebaulich zu reparieren. Des Weiteren sind Eingriffe in den Plattenbaubestand sowie die Freiraumgestaltung vorgesehen.

Bei den Vorschlägen geht es insbesondere um ein Fortschreiben der vorhandenen Stadtteilidentität durch eine erhöhte Präsenz der Vegetation in Beziehung zu Architektur und Infrastruktur aber auch darum die Wohnblöcke vereinzelt mit Einzelhandels-oder Dienstleistungsnutzungen zu durchmischen.

Von Waldstadt fährt man 20 Minuten zum Bahnhof Berlin Zoologischer Garten und 10 Minuten in die Potsdamer Innenstadt. Infrastrukturell finden sich hier in etwa die gleichen Bedingungen wie in Potsdam West. Der Stadtteil sieht sich nicht zuletzt deswegen auch wirtschaftlichem Druck ausgesetzt. Diesen Druck kann man allerdings auch nutzen, um mit einer bedachten Bauleitplan einen Mehrwert für die Anwohner und Anwohnerinnen zu erzeugen.

Begonnen hat das Projekt mit Interviews mit verschiedenen Protagonisten; darunter Komplexarchitekt Karl-Heinz Birkholz (geb. 1929), der auch das Minsk am Potsdamer Brauhausberg entworfen hat, die derzeitige Leiterin der Stadtteilbibliothek Fr. Schulze sowie ihre Vorgängerin Fr. Glawe, Hr. Dittmar Zengerling Vorsitzender der Bürgerinitiative Waldstadt e.V., Jürgen Knape Vorstand Breitband e.V. sowie Frau Karin Juhasz, die schon zu DDR Zeiten bei der Stadt beschäftigt und bis in die frühen 2000er für die Stadterneuerung in der Waldstadt zuständig war. Dazu kamen eine Vielzahl informeller Gespräche vor Ort, zum Beispiel im Haus der Begegnung oder beim Stadtteilfest zum 40-jährigen Bestehen des Stadtteils.Aus einem Besuch beim Tag der offenen Tür im Haus der Begegnung entwickelte sich eine Fotoaktion für Anwohner und Anwohnerinnen, die Aufgefordert waren ihren Eindruck vom Ort bildlich festzuhalten. Dies war ein niedrigschwelliger Weg Perspektiven auf den Stadtteil zu erhalten. Die Bilder wurden auf dem Fest zum 40 jährigen bestehen des Stadtteils ausgestellt, wo sie mit großem Interesse diskutiert wurden. Im September gab es eine kleine Werkschau im Haus der Begegnung. Nun wurde ein Kalender aus den spannendsten Fotos zusammengestellt, um die Ergebnisse wieder in die Haushalte zurückzuführen.

Zusätzlich zur Kommunikation vor Ort gab es eine intensive Recherche in den Archiven des IRS Erkner, des BBSR, DDR Literatur und der Ortschronik von 1999. Viel Material wurde auch von den interviewten Protagonist*innen zur Verfügung gestellt.

Wo liegen die Schnittstellen zwischen der Arbeit vor Ort und Gestaltung? Zunächst muss man sagen, dass die Gespräche vor Ort eine riesige Menge an Information hervorgebracht hat, die in den Händen und Köpfen weniger Menschen konserviert ist. Die Vielfalt der Perspektiven erzeugte ein Komplexes Bild des Stadtteils, das so wie es sich in der Summe zusammengesetzthat wohl sogar ein etwas anderes ist, als es die meisten Leute vor Ort besitzen. Nicht zuletzt für die Bündelung dieses Wissens, wäre es wichtig dem Stadtteil ein Quartiersmanagement zur Verfügung zu stellen.

Die Reichhaltigkeit der Themen sowie die interessanten Aspekte aus dem Fotowettbewerb, beispielsweise historische Vergleiche, Ausblicke, Misstände, hinterlassen den Eindruck, dass es in der Waldstadt eine intensive örtliche Charakteristik und eine spannende Historie gibt, die gemeinsam eine sehr Starke Identität erzeugen. Dieser Identität sind sich besonders die “Ureinwohner” sehr bewusst. Allerdings wird sie seitens der Stadt wenig wahrgenommen. Dabei ist mit Stadt nicht nur Politik und Verwaltung gemeint, sondern auch die Bewohnerschaft anderer Stadtteile.

Die Eingriffe in den Städtebau und die Freiraumplanung zielen darauf ab diese Identität zu steigern. Insgesamt soll das Projekt vor allem eine Reise durch die verschiedenen Maßstäbe der Identitätsbildung sein.

Dabei liegt das erste Augenmerk auf der Freiraumgestaltung: Zwar ist die Waldstadt sehr Grün, jedoch wird dieses Grün stetig durch Straßenräume durchschnitten und ist so selten als beständiger Raum erlebbar. Zu den Vorschlägen der Arbeit gehört die Herstellung durchgängiger Grünräume in Richtung Ost-West, durch die bewaldeten Höfe hin zum Wald sowie in Richtung Nord-Süd mittels einer Haupt-Grünverbindung für Fußgänger und Radfahrer. Dabei werden vor allem Straßen mittels Rasengitterstein perforiert und dem Fußgängerverkehr visuell untergeordnet. Straßenbegleitendes Parken wird punktuell auf neu zu errichtende Parkhäuser versammelt, die im Erdgeschoss den Stadtraum bereichernde Funktionen übernehmen können.

Es erfolgt außerdem ein Eingriff in die bestehenden Plattenbauten: Vereinzelt werden inden Zeilen zwei Wohneinheiten entfernt um gemeinschaftliche Private Außenräume herzustellen oder auf Erdgeschossniveau Einzelhandelsnutzungen (z.B. einen Bäcker) aufzunehmen. Die Entfernung der Wohneinheiten wird durch die Nachverdichtung im Stadtteilzentrum kompensiert. Es geht also kein Wohnraum verloren.

Die durch den Eingriff entstehenden Rahmen in den Zeilenbauten fassen und präsentieren den üppigen Waldbestand im Inneren der Höfe und modifizieren die Maßstäblichkeit der Häuserzeilen. Sie stellen die dem Ort bereits innewohnende Identität dar: die Verbundenheit von Mensch und Natur und seinen respektvollen Umgang mit ihr. In der Materialität greifen die Einschübe die Sonnengelben Mosaik-Fliesen auf, die Teil der ursprünglichen Gestaltung der Plattenbaufassaden waren. Die Rahmen leisten einen Beitrag zur Aktivierung des öffentlichen Raums und funktionieren zusammen mit den Eingriffen im Stadtteilzentrum.

Das Zentrum entspricht im Bestand den Ideen des Sozialistischen Städtebaus: Hier gab es ursprünglich 5 Pavillons mit öffentliche Funktionen sowie eine Kaufhalle. Eine geplante Stadtteilgaststätte wurde nach der Wende nicht mehr errichtet. Stattdessen wurden zwei Pavilions sowie die Kaufhalle nach 1990 rückgebaut und durch einen Nahversorger auf 7000m² mit Parkflächen ersetzt. Angrenzend befindet sich der zentrale Stadtteilpark, der 2004 eine Umgestaltung erfahren hat und gut funktioniert. Außerdem befinden sich am südlichen Ende ein Ärztehaus und zwei bestehende Plattenbauriegel sowie am westliche Ende zwei Typenhochhäuser.

Im Zuge der angestrebten Nutzungsdurchmischung sollen Ärztehaus und Nahversorger, nach einem Rückbau baulich neu hergerichtet werden. Zudem soll das jetzige Zentrum zusätzlichen Wohnungsbau beheimaten und so mehr Aktivität erzeugen (z.B. in den Abendstunden oder Sonntags). Grund für den Rückbau des Nahversorgers ist nicht nur seine großräumige Ablehnung des öffentlichen Raums: Er sorgt für Problem bei der Adressbildung (Gäste finden nicht den Weg in die Waldstadtbibliothek) und entbehrt sich jeglicher Form der Wertschätzung seiner Umgebung.

Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Flächen auf denen der Komplex errichtet wurde zu DDR Zeiten in staatlichem Besitz waren und somit nach der Wende durch die Treuhand verwaltet wurde, die diese dann mit Blick auf maximale Gewinnerwirtschaftung verkauft hat. Seiner Zeit gab es für die vielen Tausenden Quadratmeter nicht irgendeine Form von Planung. Es folgte eine ungesteuerte Entwicklung des Zentrums nach Kriterien aussichtsreichen Erzeugung von Mietfläche.

In den Jahren nach der Errichtung wechselte das Objekt Waldstadt-Center regelmäßig den Eigentümer. So wurde das Waldstadt-Center zwischenzeitlich als Wanderpokal bezeichnet. Jeder neue Eigentümer würde einen Bauantrag zur Vergrößerung der der Verkaufs und Stellplatzflächen einreichen. Immer mehr Geld für immer schlechtere öffentliche Räume. Gegenwärtige ist die Immobilie im Besitz einer haftungsbeschränkten Gesellschaft, die ihren Sitz mutmaßlich in Luxemburg hat.

Dass wenige Individuen aus reiner Anlagemotivation über Jahrzehnte hinweg und offenkundig ohne Qualität das Zentrum eines Stadtteils markieren, und Anwohner*Innen sich parallel fragen müssen, wo man das Stadtteilfest zum 40 jährigen Bestehen abhalten kann, ist nur einer der vielen möglichen Abbildungen der Absurdität der Entwicklungen der letzten Jahrzehnte.s

Die “Notwendigkeit” Waldflächen für einen neuen Schulcampus aufzugeben und dabei existierende stadträumliche Probleme auszublenden scheint wie eine Spätfolge der Versäumnisse der 90er und 2000er Jahre. Es fühlt sich an wie der Weg des gerade noch machbaren, ohne wirklich da hinzugehen, wo es weh tut, ohne sich wirklich um Bürgerbeteiligung zu bemühen, ohne einen gesamtstädtischen Diskurs zu erzeugen.

Der Vorschlag das Stadtteilzentrum durch diesen Schulcampus zu reparieren, die Nahversorgung und Stellplätze unterirdisch zu platzieren, die Pavillon zu erhalten und zu stärken, ist ein weiterer Weg die Komik des Nebeneinanders dieser beiden Entwicklungen darzustellen. Er soll dazu anregen darüber nachzudenken, wie man eine aktive Position in der Stadtgestaltung einnehmen könnte, um herauszukommen aus einem reinen Auswahlprozess und überzugehen zu einer tatsächlich qualitätsorientierten Gestaltung.

Im neuen Entwurf orientiert sich die Setzung der Baukörper im Zentrum am vorhandenen Waldbestand und erzeugt verschiedene Freiraumsituationen, befestigte und begrünte Flächen, vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Durch die Ausformung der Baukörper entstehen Rahmungen der historischen Bausubstanz und der Waldflächen sowie präzise Übergänge zwischen den verschiedenen Freiflächen.

Ein Wettkampftauglicher Sportplatz wird auf der Fläche des bestehenden Waldstadtsportplatzes vorgesehen, der mit geringfügigen Einbußen im Baumbestand ausgebaut werden kann. Turnhallen werden gemeinsam mit anderen Nutzungen in Baukörper integriert. Dachflächen nehmen Kleinspielfelder auf. Die Unterbringung von Bildung und Sport im Herzen des Stadtteils ermöglicht Synergien durch neue Nutzer im Stadtraum. Die Bibliothek gewinnt durch die nähe zu den Schulen. Anwohner und Anwohnerinnen erhalten neue Flächen für Veranstaltungen, Sportaktivitäten und Feierlichkeiten.

Der Schulbau selbst ist, in seiner Ausformung zunächst städtebaulich motiviert aber natürlich auch durch seine programmatischen Anforderung. Der Bau steht auf einer öffentlichen Parkgarage und sieht im Erdgeschoss ein großes kreisförmiges Atrium zur Begegnung und für Veranstaltungen vor. Es gibt im Erdgeschoss eine öffentliche Kantine die auch am Wochenende bespielt werden könnte.

In den Regelgeschossen gruppieren sich die Klassenräume in zwei Ringen um größere Mehrzweckflächen in denen Stationsarbeit oder andere freie Unterrichtsformen Stattfinden können. Diese Räume funktionieren über zwei Geschosse und bilden so komplexere Klassengruppen. Sie Arbeiten in ihrer Ausformung mit der Rahmung der verschiedenen Ausblicke: mal Wald, mal Wipfel, mal Stadtteilzentrum Architektur. Gemeinsam mit Leuchten, die aus den Fassaden-Mosaiken der Plattenbauten inspiriert sind entstehen so verschiedene Identitäten für besagte Klassengruppen.

In Ihrer Materialität nutzen die Räume das örtlich prägnante Kiefernholz, Lehmputz sowie Fliesen in denen der Basaltstein der Plattenfassaden mit einem Zuschlag von Kalksandstein wieder auftauchen.

Die Weiterentwicklung der materiellen Identität war auch ein Thema in der Fassade: Die verwendeten Korkplatten tragen ein Rapport Muster, das aus dem Abdruck einer abgeschliffenen Waschbetonfliese entstanden ist. Die Modelle sind CNC gefräst im Maßstab 1:2. Das Muster ist ebenfalls im Sonnenschutz wiederzufinden: Gestanztes Aluminium als Faltläden tragen durch ein entstehendes Lichtspiel die Fassadengestaltung nach Innen oder machen es am Abend wieder nach außen sichtbar.

Identität beginnt dort, wo man eine Geschichte erzählen kann und eine Architektur sollte immer versuchen ihren Teil beizutragen, zu zitieren und zu ergänzen. Die Arbeit versucht dies in Hinblick auf den Umgang mit Natur und Baumbestand zutun aber auch durch gezielte Hinweise auf die Geschichte des Ortes in der Auswahl der Materialien.
Zwar mögen manchem Betrachter diese Entscheidungen wie nichtige Details vorkommen aber das Projekt stellt die These auf, dass genau diese Gestaltungsmerkmale etwas damit zutun haben, die Identität und Geschichte von Menschen an einem Ort ernstzunehmen. Besonders wenn man bedenkt, dass mit den letzten, ohne Zweifel notwendigen, Sanierungen bald auch die letzten Zeugnisse der ursprünglichen Gestaltung des Ortes verschwunden sein werden.

Für den neuen Schulcampus aber auch für die zukünftige Entwicklung der Waldstadt ist eine solche Anerkennung des Ortes als Teil der persönlichen Geschichte von Mitmenschen unverzichtbar. Sie wäre eine echte Errungenschaft. Dass der Schulbau hingehen als nachhaltiger Holzbau ausgeführt wird, gerade am Standort Waldstadt, sollte vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen eine Selbstverständlichkeit sein, die man nicht als Zuspruch verkaufen muss.

Einen Stadtteil nachhaltig zu entwickeln, heißt selbstverständlicher Weise Stoffkreisläufe zu berücksichtigen aber es heißt auch, nachhaltig Identität zu fördern, Ortsgebundenes Interesse zu fördern und so letzten Endes Ehrenamt und politisches Engagement zu fördern. An kaum einem anderen Ort dürfte dies so leicht fallen wie in Waldstadt, wo es viel gibt auf dem man aufbauen kann. Gerade weil es hier so einen vorbildlichen Umgang mit den natürlichen Ressourcen gegeben hat und weil es so viele charakteristische Gestaltungsmerkmale gibt, sollte es ein Ziel sein für den Stadtteil eine Bauleitplanung zu erarbeiten, ihn weiterzuentwickeln, aber dabei das bestehende Ensemble in seinem Charakter zu erhalten. Vielleicht sogar unter Erwägung einer Form des Ensemble-Denkmalschutzes.

Der Sinn der vorliegenden Arbeit besteht darin, gemeinsam eine aktive Position einzunehmen und konstruktiv Vorschläge zu erarbeiten, wie man besagte Ziele erreichen kann, welche räumlichen Angebote man sich im Stadtteil wünscht und wie man den Charakter des Stadtteils auch an kommende Generationen vermitteln kann.

Dabei sollte es nicht um Profilierung einzelner Institutionen, Personen oder Parteien gehen, sondern um die Frage, wie wir als Gesellschaft in der Stadt leben wollen, wie sie uns und auch gerade den jungen Menschen unter uns helfen kann den Horizont zu erweitern; wie sie uns helfen kann, zu begreifen, dass jeder Mensch in der Position ist, sein Leben und sein Umfeld mitzugestalten -und -wie sie uns helfen kann uns selbst durch die Auseinandersetzung mit der Lebenswirklichkeit unserer Mitmenschen besser einschätzen zu können.